Vor 50 Jahren gestorbenDer Schriftsteller Upton Sinclair
Der
US-amerikanische Schriftsteller Upton Sinclair geriet er nach seinem
Tod 1968 schnell in Vergessenheit. Nur sein Roman „Dschungel“ über die
Fleischindustrie blieb in der Literaturgeschichte ein Begriff. Nun
kehren seine scharfen Kapitalismusanalysen langsam auf die literarische
Bühne zurück.
Radio // „Es war ein drückender Julitag, und der Raum schwamm in warmem,
dampfendem Blut – man watete regelrecht darin. Der Gestank war fast
nicht zu ertragen, aber Jurgis machte es nichts aus.“Endlich hat der litauische Einwanderer Jurgis Rudkus Arbeit gefunden. Er versteht kein Wort, doch die nötigen Handgriffe für die Schlachtbank hat er schnell gelernt. Wie gnadenlos es in der Chicagoer Fleischfabrik zugeht, bemerkt er erst nach einiger Zeit.
„Wer sich beim Karrenschieben im Pökelkeller auch nur den Finger schrammte, konnte sich schon ein Geschwür zuziehen, das ihn das Leben kostete; Unter den Schlächtern und Anstechern, den Schabern und Ausschälern gab es kaum einen, der noch seinen Daumen gebrauchen konnte. Immer und immer wieder war die Daumenbasis zerschnitten worden, bis sie bloß noch ein Klumpen Fleisch war, gegen den die Männer das Messer pressten, um es halten zu können.“
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